Jubiläum einer besonderen Einrichtung – 30 Jahre Psychosoziale Einrichtung Schloß Matgendorf

Die Wiedervereinigung Deutschlands ist nur vier Jahre älter. Gleiches gilt für die Diakonie Güstrow e.V., die am 4. Juli 1994 die Trägerschaft der Psychosozialen Einrichtung Schloß Matgendorf vom Diakonischen Werk Schwerin übernommen hat. Letztere hatte 1992 den Umbau des Schlosses zu einem psychiatrischen Pflegewohnheim durchgeführt.

Eine bewegende Geschichte, die unsere Einrichtung unter unserer Trägerschaft hinter sich hat und dennoch beschleicht einen das Gefühl, dass da noch mehr ist. Dass es sich hierbei nur um einen Wimpernschlag der Zeit handelt, den dieses Gebäude bzw. die Einrichtung hier feiert. Schloß klingt schon nach sehr viel mehr Geschichte und diese wurde auch in der Andacht von Pastorin Milva Wilkat honoriert, zugleich beinhaltete die Andacht das Thema Hoffnung, denn wie es in Matgendorf weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Das Gebäude muss dringend renoviert werden und die Finanzierung ist ungeklärt. Doch an diesem Jubiläumstage wollte sich davon niemand die gute Stimmung nehmen lassen. „Heute wollen wir unsere Einrichtung feiern. Dieses Gebäude stand in seiner Historie immer mal wieder vor einer ungewissen Zukunft und es ist dennoch immer noch da“, blickt Dagmar Niendorf, Pflegedienstleitung im Schloß Matgendorf, zuversichtlich in die Zukunft. Eine Zuversicht, die am Ende auch in der Andacht herausgestellt wurde.

Sehr erfreulich war an diesem Tage auch, dass viele Gäste kamen. Das gab der Feier, die durch den Vorstand der Diakonie Güstrow e.V. Christoph Kupke eröffnet wurde, sowie der Ehrung der Bewohner und Mitarbeiter, die seit der Eröffnung der Einrichtung da sind, einen würdigen Rahmen. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung wartete auf die Gäste ein buntes Programm. Es gab eine Zaubershow, Rikschafahrten und vieles mehr. „Ohne die vielen fleißigen Helfer in der Mitarbeiterschaft und unter den Bewohnern, wäre das in dem Umfang gar nicht möglich gewesen. Da zeigt sich eine Besonderheit hier in Matgendorf, aber auch allgemein in der Diakonie Güstrow, denn wir halten zusammen und packen alle mit an“, so Dagmar Niendorf.

Historisches Gebäude mit viel Tradition

Eine weitere Besonderheit ist die Geschichte des Gebäudes, welches als Anwesen bereits im 15. Jahrhundert erstmalig geschichtlich erwähnt wurde. Das dazugehörige Gutshaus überlebte den 30-jährigen Krieg leider nicht und wurde komplett zerstört. Erst 1792 bekam es den Stellenwert eines Schlosses, denn dieses wurde in diesem Jahr im Barock-Stil aufgebaut. Nach einem Brand 1851, in dem das Schloß erneut komplett zerstört wurde, gab es dann 1855 den Neubau. Das Gebäude, so wie wir es heute kennen, entstand im Tudor-Stil. Wie eingangs erwähnt, ist das Schloß seit 1994 in der Trägerschaft der Diakonie Güstrow. Eine bewegte Zeit liegt hinter dem Gebäude, aber auch der psychosozialen Einrichtung. Eine Zeit voller Veränderungen in der Nutzung, aber auch in der Ausrichtung für die Menschen, die hier Hilfe bekommen haben. Die Hoffnung, dass dies so weitergeht und wie bisher immer ein Weg gefunden wird, ist da.