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"Wir haben viele tolle Ideen von Bewohnern"

Seit diesem Jahr hat Dorit Markhoff die Leitung des Clara-Dieckhoff-Hauses (CDH) in der Hand. Ihr Vorgänger, Mirko Krause, ist nach elf Jahren wieder zurück ins Ambulant Begleitete Wohnen (ABW) gewechselt. Beide sprechen über die Besonderheiten ihrer Arbeit.

17.08.2023
Juliane Brettmann
Dorit Markhoff und Mirko Krause
Dorit Markhoff und Mirko Krause Foto: Juliane Brettmann

Frau Markhoff, Sie kennen die Arbeit bei der Diakonie Güstrow schon länger. Wie war Ihr bisheriger Werdegang im Verein?

Dorit Markhoff: Ich komme eigentlich aus dem ABW. Dort habe ich Klienten zu Hause betreut, die mit psychischen Behinderungen und/oder Suchtproblemen zu tun hatten. Jetzt leite ich das Clara-Dieckhoff-Haus in Güstrow mit insgesamt 20 Bewohnern und Bewohnerinnen und sieben Mitarbeitenden.

Herr Krause, das war elf Jahre lang auch mal Ihr Job. Nun sind Sie ins ABW gewechselt. Wie zufrieden sind Sie mit dieser Entscheidung?

Mirko Krause: Ich war früher schon für fünf Jahre im ABW und es hat mir dort immer gefallen. Jetzt wusste ich also, worauf ich mich einlasse. Die enge Zusammenarbeit mit dem CDH klappt natürlich besonders gut.

Inwiefern hat sich durch den Einrichtungswechsel Ihre Arbeit geändert?

Mirko Krause: Für mich ist die 1:1 Betreuung mit den Klienten wieder in den Vordergrund gerückt. So habe ich wirklich Zeit, beispielsweise mal jemanden beim Einkaufen zu begleiten. Außerdem genieße ich nun meine freien Samstage und die geregelten Arbeitszeiten ohne Schichtdienst.

Dorit Markhoff: Das kann ich bestätigen. Ich bin nun zwar immer noch für die Klienten da, aber das ist flexibleres Arbeiten als im ABW. Jetzt arbeite ich nicht mehr alleine und treffe wichtige Entscheidungen. Ich fahre regelmäßig zu Fachtagen und kann mich dort mit unterschiedlichen Experten aus der Branche austauschen, viel netzwerken und dazulernen. Es ist einfach eine ganz andere Arbeit.

Wie war Ihr beruflicher Werdegang bis Sie zur Diakonie Güstrow gekommen sind?

Dorit Markhoff: Ursprünglich war ich mal Rechtsanwaltsgehilfin. Allerdings habe ich mich dann doch für eine nebenberufliche Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin entschieden, als ich im Diakoniewerk Klosterdorf Dobbertin angestellt war und dort zwölf Jahre lang blieb. Vom Praktikanten bis hin zur Kindheitspädagogin. Danach wechselte ich in den Kinder- und Jugendbereich des DRK Güstrow und seit gut fünf Jahren hat mich der Weg erneut zur Diakonie geführt, als ich im ABW angefangen habe zu arbeiten.

Mirko Krause: Ich komme eigentlich auch aus einer ganz anderen Richtung. Früher war ich nämlich Wagenmeister bei der Deutschen Bahn. Nach der Wende habe ich eine Diakon-Ausbildung gemacht und schließlich Soziale Arbeit studiert. Bei der Diakonie habe ich dann im Schloss Matgendorf angefangen, das war 2001. Vier Jahre später war ich im CDH, anschließend drei Jahre lang im ABW, dann elf Jahre lang als Leitung im CDH und nun wieder im ABW.

Was macht das CDH Ihrer Meinung nach zu einer besonderen Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern?

Dorit Markhoff: Wir binden gerne die Klienten in unseren Entscheidungen mit ein. Viele haben tolle Ideen in unterschiedlichen Interessengebieten – vom Handwerklichen bis zum Künstlerischen. Einer von ihnen wird in meinem Büro nun eine Wand gestalten, mit einem anderen kaufen wir Materialien ein, um unser Mobiliar aufzuhübschen oder den Hof auf Vordermann zu bringen. Es wird zusammen gekocht, aber nur mit denen, die möchten. Jeder hat sein eigenes Reich und es wird immer akzeptiert, wenn ein Klient gerade lieber allein sein möchte. Es ist ganz normal, dass manche beim Grillen draußen zusammen am Tisch sitzen und andere in ihrem Zimmer.

Mirko Krause: Das CDH ist eine eher kleine Einrichtung, in der immer geschaut wird: Was braucht der Einzelne? Früher gab es noch Doppelzimmer, die allerdings sehr unbeliebt waren. Auch darauf wurde sich eingestellt und entsprechend angepasst.

Wie ist die Arbeit im Team und was ist Ihnen als Leitung wichtig?

Dorit Markhoff: Wir haben ein sehr kleines Team und es ist wirklich familiär. Dadurch ist der direkte Kontakt einfach. Wir haben eine 100-prozentige Fachkraftquote und Kollegen, auf die ich mich voll und ganz verlassen kann. Wir sind ständig im Gespräch und das ist mir auch wichtig. Lieber einmal mehr anrufen und Dinge klären.

Wie sind die Räumlichkeiten aufgeteilt?

Dorit Markhoff: In einer Wohngruppe sind höchstens fünf Personen. Wir haben es so aufgeteilt, dass oben die Selbstständigsten wohnen und unten die mit mehr Pflegebedarf. Die ganz oben werden als erstes in das ABW gehen können.

Was machen Sie am liebsten, wenn der Dienst vorbei ist?

Dorit Markhoff:
Ich verbringe die meiste Zeit mit meinen beiden Kindern. Wenn ich mich richtig eingefunden habe im neuen Job, werde ich mich auch endlich noch an meine Masterarbeit in Familienwissenschaften setzen!

Mirko Krause: Ich gehe gerne golfen und bereise viele Länder. Vielleicht studiere ich irgendwann noch Archäologie, das interessiert mich sehr.

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