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Kurzzeitpflege als Chance: Wie Silvia und Reinhold Grieser neue Kraft tankten

Silvia und Reinhold Grieser sind ein ganz besonderes Paar. Beide haben im Leben schon einiges erlebt und mussten sich mit mancher Herausforderung arrangieren.

28.05.2025
Torsten Ehlers
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Familie Grieser nahm sich eine Auszeit in der Kurzzeitpflege Diakonie Güstrow

Silvia Grieser, eine gelernte Köchin, ist seit sechs Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Ihr Mann Reinhold Grieser, früher Bauarbeiter und leidenschaftlicher Angler, hat nach einem schweren Unfall auf dem Bau Pflegegrad 4 erhalten. Doch wer die beiden kennt, weiß: Sie lassen sich nicht unterkriegen und haben ihren Humor nie verloren.
Vor Kurzem mussten sie ihre Wohnung verlassen, weil die Wohnungsgesellschaft dringend renovieren wollte. Der Ärger war groß, die Unsicherheit noch größer – doch ihre Betreuerin hatte eine Idee: Zwei Wochen Kurzzeitpflege, finanziert von der Krankenkasse. Anfangs war das Paar skeptisch. Was würde da auf sie zukommen? Doch schon nach den ersten Tagen in der Kurzzeitpflege stellte sich heraus: Diese kleine Auszeit war genau das, was sie gebraucht hatten.


Die Einrichtung erinnerte die beiden fast an ein Hotel – sauber, freundlich, mit Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Die Kurzzeitpflege-Mitarbeiterinnen begegneten ihnen mit Respekt und Offenheit, und sie freuten sich, dass ihre Hinweise und Anmerkungen ernst genommen wurden. „Wir haben auch Kleinigkeiten angesprochen, die uns nicht gefallen haben, zum Beispiel wollten wir nicht immer von tiefen Tellern essen, und die Anmerkungen wurden sofort umgesetzt. Das hat uns echt gefreut“, erzählt das Paar. Besonders schön fanden sie, dass auch auf ihre privaten Feiertage Rücksicht genommen wurde. Der Hochzeitstag der beiden und Frau Griesers Geburtstag wurden liebevoll gefeiert, es durften sogar Gäste zu Besuch kommen. Ein kleines bisschen Normalität und Freude in einer ungewohnten Situation.


Auch wenn sie es genossen, unter Menschen zu sein, war es ihnen wichtig, sich bei Bedarf zurückziehen zu können. „Manchmal braucht man einfach seine Ruhe“, sagt Reinhold Grieser, der immer wieder mit einem Augenzwinkern betont, dass er im Herbst vielleicht nochmal kommt – „damit meine Frau auch mal Urlaub von mir hat.“ Beide lachen herzlich, und es wird schnell klar: Ihr gegenseitiges Necken und die kleinen Scherze sind ihr Lebenselixier.


Was ihnen im Nachhinein besonders auffiel: Sie wussten gar nicht, dass ihnen diese Tage der Kurzzeitpflege überhaupt zustehen. „Das sollte man viel mehr kommunizieren. Wir wussten das bis dahin gar nicht“, finden sie. Denn für sie war es eine echte Erholung – raus aus dem Alltag, mal abschalten, neue Menschen treffen und trotzdem immer jemanden haben, der sich kümmert. Ihre Betreuerin, die ihnen aufgrund ihrer Pflegegrade zu- und zur Seite steht, bleibt für sie, neben der Tochter vor Ort, eine wichtige Verbindung zur Außenwelt, während der Sohn aus Österreich regelmäßig anruft.


Jetzt, zurück in ihrer frisch renovierten Wohnung, blicken die beiden mit einem Lächeln auf die letzten Wochen zurück. Sie haben neue Kraft geschöpft, sich gegenseitig wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, das Leben zu genießen – und vor allem, nie das Lachen zu verlieren. Denn das, da sind sich beide einig, ist das Wichtigste überhaupt.

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