„Dass Gutes geschehe in diesen Räumlichkeiten“
Diakonie-Tagungszentrum Folker Hachtmann - das ist der neue Name unseres Tagungszentrums am Platz der Freundschaft in Güstrow.

Für uns als Diakonie Güstrow war die Namensgebung des Diakonie-Tagungszentrums „Folker Hachtmann“ ein bewegender und tief emotionaler Moment. Diese Feier war erfüllt von persönlichen Erinnerungen, Dankbarkeit und Musik – gestaltet von Mitgliedern der Familie Hachtmann, unter ihnen Enkel und Urenkel. Schon in diesen ersten Klängen wurde spürbar: Der Name „Folker Hachtmann“ steht nicht nur für eine herausragende Persönlichkeit, sondern auch für ein gelebtes Vermächtnis – für Menschlichkeit und die verbindende Kraft des Dialogs.
Mit der Namensgebung ehren wir einen Menschen, ohne den die Diakonie in Güstrow heute nicht das wäre, was sie ist. Folker Hachtmann, seit 1986 Pastor an der Güstrower Domgemeinde, hat nicht nur geistlich gewirkt, sondern entscheidend dazu beigetragen, dass soziale Verantwortung und christlicher Glaube untrennbar miteinander verbunden bleiben. Er war Mitbegründer des Diakonievereins des Kirchenkreises Güstrow und engagierte sich ebenso beim Aufbau des Kita-Vereins, aus dem die heutige Kita „Regenbogen“ hervorging. Sein Engagement trug Früchte, die bis heute sichtbar sind.
Propst Dirk Fey erinnerte daran, dass Folker Hachtmanns größtes Anliegen die Bewahrung der Erinnerung an das jüdische Leben in Güstrow war. Er mahnte stets, das Leid der Vergangenheit nicht zu vergessen, und setzte sich für den Dialog zwischen Christinnen und Christen und dem Judentum ein – als Weg zur Versöhnung und als Ausdruck eines aufrichtigen, gelebten Glaubens.
Auch Bürgermeister Sascha Zimmermann würdigte sein Wirken als geistlichen und gesellschaftlichen Impulsgeber, der weit über die Grenzen der Kirche hinaus Menschen verbunden hat. Mit dem neuen Namen unseres Tagungszentrums soll diese Haltung fortleben: Offenheit, Begegnung und Austausch – Werte, die unser diakonisches Handeln prägen und die genau das ausdrücken, wofür Folker Hachtmann stand.
Besonders bewegend waren die Worte von Peggy Tetzlaff, Lehrerin in Güstrow, die das historische Andenken an das jüdische Leben heute aktiv weiterführt. Sie teilte drei persönliche Erlebnisse mit Folker Hachtmann, die seine Menschlichkeit und Herzenswärme lebendig machten. Stellvertreted´nd dafür sei hier der dritte Moment herausgestellt. „Als er die Ehrenwürde der Stadt Güstrow erhielt, überreichten ihm die Kinder der Kita „Regenbogen“ je eine Blume – und aus vielen kleinen verschieden farbigen Blumen entstand ein bunter Strauß. Dieses Bild beschreibt sein Lebenswerk treffend: Er verband Menschen und ließ Vielfalt zu einem Ganzen werden“, betonte Peggy Tetzlaff.
Christoph Kupke, Vorstand der Diakonie Güstrow e.V., betonte in seinen Worten noch eingängig: „Ohne Folker Hachtmann würde es die Diakonie, so wie wir sie heute kennen, nicht geben.“ Folker Hachtmanns offenes Herz und sein unermüdlicher Einsatz führten dazu, dass die Bereiche der Behindertenhilfe und der Diakonie wieder zusammenwuchsen. Dabei blieb er stets glaubwürdig und nahbar – ein Mensch, der nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit innerer Überzeugung wirkte.
Diese Namensgebung ist für uns nicht nur ein Zeichen der Erinnerung, sondern ein Auftrag. Als Diakonie Güstrow wünschen wir uns, dass in diesem Tagungszentrum derselbe Geist wirken möge, den Folker Hachtmann uns vorgelebt hat: Dialog, Offenheit, Vertrauen und Güte. Und so schließen wir mit den Worten des Propstes Dirk Fey, der in seinem Segenswunsch auf den Punkt brachte, für was dieses Tagungszentrum stehen und was hier geschehen möge: „Ich wünsche, dass Gutes geschehe in diesen Räumlichkeiten.“


