Winterferienspaß für Kinder mit Handicap
In den Winterferien haben vier Kinder zwischen 10 und 14 Jahren ein mittlerweile etabliertes Angebot der Diakonie-Tagespflege in Güstrow genutzt. Dort werden Kinder mit einem Handicap tagsüber in der modernen Einrichtung vom Pflege- und Betreuungspersonal während der Schulferien betreut.
In den Winterferien haben vier Kinder zwischen 10 und 14 Jahren ein mittlerweile etabliertes Angebot der Diakonie-Tagespflege in Güstrow genutzt. Dort werden Kinder mit einem Handicap tagsüber in der modernen Einrichtung vom Pflege- und Betreuungspersonal während der Schulferien betreut.
„Das Schöne daran ist, dass wir uns wirklich Zeit nehmen können für die Kinder und sehr individuell auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen können“, erzählt Pflegefachkraft Katharina Bohnet. So startete die Woche zunächst mit einer Kennenlernrunde. Anlässlich der Faschingszeit wurden gemeinsam Masken gebastelt. „Zu Federn und Glitzer wurde besonders gern gegriffen“, erinnert sich Bohnet. Nach einer Ballrunde auf dem nahegelegenen Spielplatz hat sich schnell gezeigt, dass einige Kinder eine Ruhepause brauchten. „Für den Mittagsschlaf wurden dann die Einzelzimmer unserer Nachtpflege genutzt und der Rest hat sich ruhig beschäftigt, um neue Energie zu tanken“, so die Pflegefachkraft. Auch die nächsten Tage waren spannend: Kneten, Pizza selbst belegen, Papageienkuchen essen – das kam bei den jungen Menschen gut an. „Alle Kinder befanden sich in verschiedenen Entwicklungsstadien. Von ADHS bis zum Downsyndrom hatten wir auch mit unterschiedlichen Krankheitsbildern zu tun. Das spielte hier aber überhaupt keine Rolle, denn alle haben sich über Kleinigkeiten total gefreut“, erzählt Katharina Bohnet. Vor allem der Besuch im Wildpark MV und Sportspiele wie Feuer-Wasser-Sturm sind allen in Erinnerung geblieben – auch den Pflegerinnen. „Die Kinder haben uns oft zum Lachen gebracht und es war einfach schön, ihre Begeisterung für die Tiere zu sehen.“ Die meisten der Kinder haben schon gesagt, dass sie wiederkommen wollen und von einigen gab es zum Abschied noch eine Umarmung. „Das hat uns natürlich zum Schluss nochmal gezeigt, wie sinnvoll so ein Angebot für Kinder mit Handicap ist“, schlussfolgert Bohnet. Für den nächsten Durchgang wünscht sich das Team wieder so eine gute Aufstellung des Personals und schöne Ausflüge bei strahlendem Sonnenschein. Angedacht sind zum Beispiel ein Tag auf dem Biohof Werle und Picknicks am Inselsee.
Frei und wild und wunderbar
Für Kinder mit Handicap kann das Alltagsleben anstrengend sein. In den Schulferien ist Zeit, um sich von all den Eindrücken zu erholen. Der Druck, etwas leisten zu müssen, fällt ab. Genau der richtige Moment, um neue Abenteuer zu erleben und Freundschaften mit Gleichgesinnten oder Gleichaltrigen zu knüpfen. „Mit der Ferienbetreuung in der Tagespflege setzen wir genau da an. Die Kinder nehmen unheimlich viel mit aus der Zeit bei uns“, weiß Pflegedienstleiterin Isabell Kiera. Auch die Tatsache, dass sie für einen längeren Zeitraum von ihren Eltern oder Bezugspersonen räumlich getrennt sind, wirkt sich auf die Selbstwahrnehmung aus. „Solche Zeiten können das Selbstvertrauen ungemein stärken“, erklärt die Pflegedienstleiterin. Es ist also gar nicht so wichtig, ein möglichst volles Freizeit-Programm zu gestalten und den Kindern ständig etwas zu bieten. Oft wachsen ganz schnell eigene Ideen, auch für die Zeit, wenn sie wieder in ihrem gewohnten Umfeld sind. „Unsere Aufgaben sind es vor allem, zuzuhören und da zu sein. Konkrete Angebote und Rituale sind wichtig, aber was am Ende zählt, ist die gemeinsame Zeit und schöne neue Erinnerungen“, so Kiera.