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Zu jung fürs Pflegeheim?

Pflegeheime sind oft ausgerichtet auf Senioren. Wenn junge Menschen pflegebedürftig werden und nicht mehr zu Hause bleiben können, ist das oft schwierig. Wie gehen wir in der Diakonie Güstrow damit um?

08.09.2023
Antje Weidemann
Junge Pflege in Pflegeheimen
Foto: Jörn Lehmann

Menschen für Menschen – das ist unser Slogan in der Diakonie Güstrow. Wir betreuen mit unseren vielfältigen Angeboten Menschen mit unterschiedlichsten Unterstützungsbedarfen und bieten Alltagshilfen in verschiedenen Formen an.

Zum Beispiel können Kinder bei uns in der Kindertagesstätte Regenbogen ihren Tag verbringen, während die Eltern ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen finden im Wichernhof Dehmen ein schönes Zuhause. Auch bieten wir Menschen mit psychosozialen Themen Hilfe an, während Menschen in schwierigen Lebenslagen bei Bedarf beratende Unterstützung erfahren. All diese Bereiche sind auf ihre Zielgruppe spezialisiert und die Angebote ausgerichtet. Liegt eine Pflegebedürftigkeit vor, bieten wir vor dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ Hilfen im ambulanten Bereich an, denn jeder möchte sicher so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben. Auch besteht die Möglichkeit, ergänzende Unterstützung z. B. durch den Besuch einer Tagespflege oder der Kurzzeitpflege zu erfahren.

Reichen jedoch all die Angebote der ambulanten Pflege nicht mehr aus, eine sichere und umfassende Betreuung zu gewährleisten, besteht die Möglichkeit vollstationär in einem Pflegeheim betreut zu werden. Und dies betrifft nicht nur den Hochbetagten, sondern durch plötzliche Pflegebedürftigkeit nach einer Krankheit oder einem Unfall durchaus auch jüngere Menschen.

In der Gesellschaft werden die Pflegeheime im Sprachgebrauch oft als Altenheim oder Seniorenheim bezeichnet. Aber trifft dies immer zu? Und was ist, wenn ein jüngerer Mensch plötzlich von Pflegebedürftigkeit betroffen ist und bei uns nach Unterstützung fragt?

In unseren vier vollstationären Pflegeheimen betreuen wir tatsächlich überwiegend ältere Menschen, welche ein Alter von 80 und mehr Lebensjahren erreicht haben. Eine dieser Einrichtungen beispielsweise hat ein Durchschnittsalter der Bewohnenden von 83 Jahren, wobei es eine Altersspanne von 45 bis 101 Lebensjahren betrifft. Es ist naheliegend, dass vermutlich der Anspruch und das Interesse an Angeboten zur Alltagsgestaltung und Betreuung eines unter 50-Jährigen sich von denen eines Hochbetagten unterscheidet. Das setzt bei den Mitarbeitenden voraus, sich auf unterschiedliche Bedarfe einzustellen und gerade auch im Betreuungsbereich entsprechende Angebote zu entwickeln. Auch wird bei der Belegung im Aufnahmeverfahren natürlich darauf geachtet, ob in besonderen Fällen eine Einzelzimmerbelegung möglich ist bzw. die Belegung im Doppelzimmer geprüft wird.

Da der Anteil der jüngeren Menschen dennoch sehr gering ist, beziehen sich die Angebote meist auf Einzeltherapien. In M-V sind die Möglichkeiten der alters- oder gar krankheitsspezifischen Unterbringungsmöglichkeiten grundsätzlich recht eingeschränkt. Ein junger Mann, z. B. nach einem schweren Unfall und einer damit verbundenen Pflegebedürftigkeit, der den Wunsch hat, in der Region zu bleiben, bleibt ggf. nur der Einzug in eine Pflegeeinrichtung ohne spezielle Ausrichtung.

Bei Anfragen oder Antrag auf einen Heimplatz eines sehr jungen Menschen wird dieser von uns genauer dahingehend geprüft, welche zusätzlichen Möglichkeiten ggf. in unserem Diakonie-Netzwerk bestehen. Angehörige entscheiden sich in diesen Fällen trotz fehlender Spezialisierung meist für uns, um ihren pflegebedürftigen Angehörigen in der Nähe zu wissen. Die familiäre Anbindung ist letztendlich unersetzlich.

So begleiteten wir z.B. im Diakonie-Pflegeheim Am Glammsee in Warin in der Vergangenheit einige Zeit einen Herren, der Unterstützung benötigte, da in der Häuslichkeit eine umfassende Versorgung nicht mehr möglich war. Von Aufnahme an war bewusst, dass die Betreuung vorübergehend war und die passendere Alternative die Versorgung in der Nachsorgeeinrichtung in Massow war. Als dort ein freier Platz zur Verfügung stand, konnten wir nahtlos die Verlegung organisieren und somit eine gute langfristige Lösung finden.

Die Mitarbeitenden in unseren Pflegeheimen sind sehr engagiert, jedem gerecht zu werden und jedem ein individuelles Angebot für Betreuungs- und Alltagsbegleitung zu machen. Uns ist bewusst, dass grundsätzlich in unseren Häusern ein Generationswechsel stattfindet, dem wir uns stellen werden und gemeinsam als Team mit der Entwicklung von neuen Angeboten begegnen.

Unser Ziel ist und bleibt, dass sich all die von uns betreuten Menschen bei uns wohl, verstanden und gut betreut fühlen und dafür setzen sich unsere Kollegen in den Einrichtungen mit viel Herz und Engagement ein. Vielen Dank dafür.

Wir haben Pflegeheime in Güstrow, Malchin, Röbel und Warin!

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