Vom Haus zum Zuhause
Unser Hospiz hat sich in kurzer Zeit zu einem lebendigen Zuhause für schwerkranke und sterbende Menschen entwickelt. Dank eines Teams, das professionell und aus tiefstem Herzen dabei ist.

Mit der Eröffnung unseres Diakonie Hospizes Benedikt in diesem Sommer ist ein lang geplanter Wunsch Realität geworden: einen Ort der Geborgenheit, der Würde und der Zuwendung für schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen zu schaffen.
Die ersten Wochen und Monate waren geprägt von Aufbauarbeit, Einarbeitung, Abstimmungen und der Herausforderung, aus einem „Haus“ ein „Zuhause“ werden zu lassen. Seit der Eröffnung haben wir bereits über 35 Gäste bei uns aufgenommen und begleitet. Jeder Gast brachte seine eigene Lebensgeschichte, individuelle Bedürfnisse und unterschiedliche Krankheitsverläufe mit. Angehörige berichten, dass sie bei uns eine spürbare Entlastung erfahren und Zeit finden, einen Abschied bewusst zu gestalten. Darüber hinaus sind sie dankbar für die würdevolle, achtsame und individuelle Betreuung.
Unser interdisziplinäres Team aus Pflegefachkräften, Sozialarbeit und Ehrenamt hat sich gut eingespielt und erste Routinen etabliert. Erste Teamsitzungen und gemeinsame Reflexionen halfen dabei, Strukturen zu entwickeln und gleichzeitig die Belastungen im Blick zu behalten. Die Zusammenarbeit mit Kliniken, Hausärzten und Palliativdiensten wird Schritt für Schritt enger und zuverlässiger. Anfangs war der Aufbau klarer Strukturen und Abläufe herausfordernd. Dienstpläne, Notfallabläufe und Kommunikationswege mussten erprobt und angepasst werden. Besonders ist bei uns eine individuelle Tagesgestaltung, die Vorlieben und Wünsche unserer Gäste berücksichtigt. Die Begleitung von Sterbenden und Trauernden fordert das Team stark, die Bedeutung von kollegialem Austausch wurde von Beginn an sichtbar.
Unser Haus wird von Gästen, Angehörigen und Besuchenden als freundlich, warm und offen wahrgenommen. Erste Rituale und Feiern im kleinen Rahmen, wie zum Beispiel Geburtstage oder Gedenkmomente, machen das Leben im Hospiz lebendig. Ziel ist es, die Balance zwischen professionellen Strukturen und individueller Zuwendung dauerhaft zu sichern.
Erste Kooperationen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern sind angelaufen, die spürbar zum familiären Charakter beitragen. Spenden und Unterstützungsangebote aus der Region zeigen, dass das Hospiz in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Trotzdem benötigen wir jede noch so kleine Spende, um unsere würdevolle, achtsame und individuelle Arbeit fortsetzen zu können.
In den kommenden Monaten möchten wir die ehrenamtlichen Strukturen weiter stärken und die Zusammenarbeit mit den palliativmedizinischen Einrichtungen vertiefen, um eine noch umfassendere Versorgung zu ermöglichen. Durch Öffentlichkeitsarbeit und Vorträge wollen wir das Bewusstsein für die Hospizarbeit in der Bevölkerung stärken.
Ein erstes Fazit: Das Hospiz hat sich als Ort des Lebens und des Abschieds etabliert. Trotz der unvermeidbaren Herausforderung in einer Aufbauphase überwiegen Dankbarkeit, Zuversicht und die Bestätigung, dass dieses Angebot in der Region dringend gebraucht wird.


