Vielfältig und vernetzt #1: Neue Aufgaben in der "Sommerpause"
Unsere Schulbegleiterinnen Kathleen Tiede und Constance Borgmann-Moratz arbeiteten in den Ferien in anderen Einrichtungen.
Von Vorteil ist unser Netzwerk für die Integrationshilfe. Unsere zurzeit sechs Integrationshelfer begleiten Kinder mit Beeinträchtigungen in der Schule und helfen ihnen während des Unterrichts und in den Pausen. Aber was machen sie in den Ferien? „Dann greift unser internes Netzwerk“, berichtet Britta Schacht, Teamleiterin der Integrationshilfe. „Die Kollegen unterstützen während der Ferien oder wenn ein Kind länger krank sein sollte in unseren anderen Einrichtungen.“ Für die Schulbegleiter ist das ein Glücksfall, denn anderswo ist es durchaus so, dass Integrationshelfer nur befristete Verträge erhalten und sich im Sommer arbeitslos melden müssen. „Auch aus der Perspektive der Kinder und Familien hat unser Netzwerk Vorteile: Wird ein Integrationshelfer krank, können wir intern fragen, wer das Kind zur Schule begleiten könnte“, so Britta Schacht.
Kathleen Tiede und Constance Borgmann-Moratz, zwei unserer Integrationshelferinnen, haben sehr positive Erfahrungen in ihren „Ferienjobs“ gemacht. „Es macht richtig Spaß, mal anderswo reinzuschnuppern“, meint Kathleen Tiede. Die examinierte Krankenschwester begleitet seit einem Jahr ein autistisch veranlagtes Mädchen in der Frühförderschule Teterow. Während ihrer ersten „Ferien“, im Sommer, ging sie zum Wichernhof nach Dehmen. „Das System der Job-Aushilfe steckte da noch in den Kinderschuhen und wir haben geschaut, wo wir gebraucht werden und was zu jedem von uns Integrationshelfern von der Qualifikation her passt.“ Auf dem Wichernhof pflegt sie unterschiedliche Bewohner zwei bis drei Tage ganz individuell, das war „total toll“. In den Winterferien hilft sie in der Tagespflege Güstrow. „Als meine Sophia ein Vierteljahr krank war, habe ich in der Senioren-WG in Bützow ausgeholfen und die Bewohner gepflegt, d.h. beim Waschen unterstützt, Blutdruck gemessen oder Medikamente verabreicht“, so Kathleen Tiede. „Für mich als Krankenschwester war das auch mal wieder schön, aber ich hatte doch Sehnsucht nach der Schule.“
Ihren Job als Schulbegleitern missen, möchte Constance Borgmann-Moratz ebenfalls nicht mehr. Sie begleitet einen kleinen Jungen, der an Diabetes Typ 1 erkrankt ist und ein Lerndefizit hat, in der Schule und möchte „im Großen und Ganzen nichts anderes mehr machen“. Dennoch fand sie es zu Beginn ihrer Anstellung „total super“, sich im Sommer um geistig und körperlich behinderte Kinder zu kümmern, die in der Tagespflege Güstrow in die Ferienbetreuung kamen. „Ich habe dort einzelne Kinder betreut. Wir konnten uns frei bewegen, sind auf den Sportplatz oder Spielplatz gegangen, haben Ausflüge gemacht, uns unterhalten. Das waren einfach schöne Tage“, erzählt Constance Borgmann-Moratz begeistert. Richtig interessant fand die examinierte Pflegefachkraft es, während der Ferien im Februar in der Kurzzeitpflege zu sein. „Eine solche Einrichtung kannte ich noch nicht. Wir hatten die Zeit, die kranken, überwiegend älteren Menschen ganz in Ruhe zu pflegen und ihre Wunden zu behandeln.“
Auch in den nächsten Ferien arbeiten die Integrationshelfer wieder dort, wo sie gebraucht werden.
Weitere Beispiele aus der Praxis:
- Vielfältig, vernetzt und miteinander
- Zwischenzeitlicher Wechsel in kritischen Zeiten: Von der Kurzzeitpflege zur Sozialstation und in die Senioren-WG