Schuldnerberatung muss zum Jahresende 2024 schließen

Diese schwere Entscheidung markiert das Ende einer Institution, die seit den frühen 1990er Jahren in der Region tätig war. Seit der Gründung der Schuldnerberatung im Jahr 1993 wurden bis heute ca. 6000 Menschen mit unterschiedlicher Intensität betreut. Zum Start der Einrichtung lag der Fokus auf der Wohnungslosenhilfe. So verhandelte man mit den ansässigen Wohnungsgesellschaften, suchte Wohnungen für Menschen, die obdachlos oder von Obdachlosigkeit betroffen waren, und organisierte Möbel für diese. Häufig übernahm die Beratungsstelle die Geldverwaltung für zum Beispiel Mietschuldner, um sicherzustellen, dass die Klienten ein Dach über den Kopf haben und behalten sowie das sie Strom in ihrer Wohnung haben.

Mehr und mehr verschob sich die Arbeit der Beratungsstelle in dieser Zeit, denn Schulden sind vielschichtig. Viele Klienten kämpften nicht nur mit ihren Rückständen bei der Miete, sondern auch mit anderen finanziellen Verbindlichkeiten. Hier kristallisierte sich dann das heutige Aufgabengebiet mehr und mehr heraus und nahm, bei den Verbindlichkeiten, einen ganzheitlichen Ansatz war. So wurde aus der Wohnungshilfe die Schuldnerberatung. Gerade die Neunziger Jahre waren prägend für die Arbeit. Die wirtschaftlichen Umbrüche nach der deutschen Wiedervereinigung, die hohe Arbeitslosigkeit sowie die sich veränderte Konsumlandschaft stellte viele Menschen vor eine Überforderung im Umgang mit ihrem Geld.

Jetzt, drei Jahrzehnte nach der Gründung, schließt nun die Schuldnerberatung der Diakonie ihre Türen, weil die, wie eingangs erwähnt, mittelfristige Finanzierung nicht sichergestellt bzw. gewährleistet ist. Ein Fakt, der traurig stimmt, denn der Bedarf ist da und zwischenzeitlich gab es sogar mal drei Schuldnerberatungsstellen, eine beim DRK, eine bei der Volkssolidarität und eine bei der Diakonie Güstrow e.V.