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Qualität und Qualifizierung sind uns wichtig!

Für unsere ungelernten Pflegehilfskräfte bieten wir künftig eine berufsbegleitende Qualifizierung zum anerkannten Pflegehelfer. Zugleich begegnen wir damit den Anforderungen der Personalbemessung.

12.08.2024
Madlen Klaiber, Antje Weidemann
Qualifizierung von Pflegehilfskräften
Ein gutes Fort- und Weiterbildungsangebot ist die Basis für die Qualität in der Pflege. Foto: Jörn Lehmann

Mit dem neuen Personalbemessungsverfahren in der vollstationären Pflege stehen wir in unserem beruflichen Alltag vor einer großen Herausforderung. Sie bietet zugleich die Chance für die Mitarbeiter in der Pflege, welche ohne Ausbildung als sogenannte ungelernte Pflegehelfer bei uns arbeiten und Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen unterstützen, zu einer beruflichen Weiterentwicklung. 

Diesen Mitarbeitern, den Helferinnen und Helfern ohne Ausbildung, vermitteln wir durch ein gutes Fort- und Weiterbildungsangebot die wichtigen Grundlagen in der Pflege. Basis ist unser vielseitiger Fortbildungskatalog, den wir in den vergangenen Jahren immer wieder auf die wachsenden Anforderungen der heutigen Pflege angepasst und weiterentwickelt haben. So haben wir Weiterbildungen angeboten zu: „Wie erhalte ich meinen Rücken gesund?“, „Wie begegne ich aufgebrachten Kunden?“ oder „Wie kann ich neuen Kollegen ‚Werkzeuge‘ an die Hand geben?“, wenn sie vorher noch nie oder wenig mit Pflege in Berührung gekommen sind. Dieses letzte Thema war Grundlage für unseren neuen, dreitägigen Kurs „Fit für die Pflege“ (ehemaliger Quereinsteiger-Kurs). Darin vermitteln wir theoretisch und praktisch den ungelernten Pflegehelfern, was Pflegekräfte wissen müssen, um gut pflegen zu können und Anzeichen zu erkennen, wann es notwendig ist, zu handeln. 

Durch die vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmer aus den „Fit für die Pflege“-Kursen keimte die Idee auf, die bisherigen Erfahrungen aus den Weiterbildungen zu nutzen und sich auf einen neuen Weg zu machen, um den Herausforderungen der Personalbemessung zu begegnen.
 
Mit der seit dem 1. Juli 2023 geltenden Personalbemessung nach §113c SGB XI ist eine Grundlage geschaffen, welche eine Neustrukturierung der Personalausstattung und Veränderung der Arbeitsorganisation in den stationären Einrichtungen zunächst theoretisch möglich macht. Mit dieser Gesetzgebung ist die bislang strikt einzuhaltende Fachkraftquote von 50 % nicht mehr relevant. Und so wird das Personal in der Pflege nun nach sogenannten Qualifikationsniveaus (QN) eingeteilt. So findet sich die dreijährig ausgebildete Pflegefachkraft im QN4, der Pflegehelfer mit entsprechender Helferausbildung im QN3 und die ungelernte Pflegekraft im QN2 wieder. Die Verteilung bezieht sich in jeder Einrichtung individuell auf die Pflegegradverteilung der Bewohner. Jedem Qualifikationsniveau sind entsprechende Aufgaben und Verantwortungen zugeordnet. So sollte sich nun bei sinkender Fachkraftquote der Anteil der Mitarbeiter im QN2 und QN3 deutlich erhöhen. Das ist unsere Chance und diese wollen wir nutzen und gestalten! 

Wir befinden uns in einem Arbeitsmarkt mit beschränkten Kapazitäten, bei großer Konkurrenz innerhalb der Branche und einem grundsätzlich auch demografisch bedingten hohem Bedarf an Unterstützung in der Pflege und Betreuung. So schauen wir auf unsere Ressourcen und internen Möglichkeiten. Und die liegen klar in den guten Mitarbeitern, welche in all unseren Einrichtungen tätig sind. Wir haben mit der sogenannten Substitutionsregelung die Möglichkeit, Pflegehelfer im QN2 durch die Anerkennung von Berufsjahren und nachgewiesenen externen Weiterbildungen unter konkreten Voraussetzungen die Anerkennung des QN3 zu ermöglichen, ohne dass eine komplette Helferausbildung absolviert werden muss. Eine Bereitschaft für diesen Qualifizierungsschritt und damit verbundene Übertragung von mehr Verantwortung ist Voraussetzung.

Für uns in der Diakonie Güstrow heißt es, vorbereitend für diese Anerkennung ein Schulungsprogramm für die in Frage kommenden QN2-Mitarbeiter aufzustellen, welches gut in den Alltag integriert werden kann und den Anforderungen entspricht. Konkret wurde diese Idee im ersten Gespräch mit der Leiterin des Diakonischen BildungZentrums Mecklenburg-Vorpommern und dem daraus folgenden Gespräch mit der Projekt- und Kursleiterin des Diakonischen Bildungszentrums thematisiert.
 
Unser Ziel ist, dass es in Zukunft ein Schulungskonzept geben wird, welches nach Absolvierung und Bestätigung durch das Diakonische BildungsZentrum eine Anerkennung des QN3 ermöglicht. Dieses Konzept wird durch verschiedene Lernorte (in Präsens, digital und/oder als selbstständiges Erarbeiten von Themenkomplexen) gestaltet sein. Wir versprechen uns davon eine praxisnahe Umsetzung und eine Grundlage, um letztendlich die praktische Umsetzung der Personalbemessung Stück für Stück zu gestalten. Dies ist ein langfristiger Prozess, dem wir uns stellen wollen und mit dem wir verbesserte Rahmenbedingungen in der Pflege erreichen möchten.

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