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Tipps für Eltern zu Smartphone & Co.

Wissenswertes zum Umgang mit Medien, Tabak und Alkohol von Gunter Wessalowski, Sucht- und Drogenberater der Diakonie Güstrow

29.09.2022
Stefanie Daug
Prävention: Tipps zum Umgang mit Medien, Tabak, Alkohol
Wie viel Medienkonsum ist vertretbar und wann müssen Sie eingreifen? ©Adobe Stock

Zum Umgang mit Medien

Wann sollten Eltern sich Sorgen machen?
Entscheidend ist das Interesse am realen Leben. Wenn ein Kind anfängt, sich zurückzuziehen, Freunde vernachlässigt, auch die schulischen Leistungen schlechter werden und zugleich der Gebrauch der digitalen Medien zunimmt, sollte eine Warnglocke schellen.

Und wann müssen sie eingreifen?
Eltern müssen handeln, wenn das Leben fast nur noch auf den Mediengebrauch ausgerichtet ist und das Kind sich in die digitale Welt zurückzieht. Wichtig ist, von Anfang an ein paar Regeln aufzustellen. Zum Beispiel: Das Handy bleibt bei den Mahlzeiten aus. Das Tablet bleibt bei den Hausaufgaben aus. Das Handy darf zwar mit zu Familienfeiern, aber nicht die ganze Zeit genutzt werden.

Wie viel Zeit an Medienkonsum ist (noch) vertretbar?
Für Schüler ab 12 Jahren sind neun bis zwölf Stunden Medienkonsum in der Woche okay. Davon sind schulische Recherchen im Internet ausgenommen.

Wenn Jugendliche rauchen

Was kann man machen, wenn das Kind raucht?
Mit seinem Kind immer wieder über das Rauchen sprechen. Man sollte ruhig bleiben und Vorwürfe und Drohungen vermeiden, weil das Kind sonst in eine Abwehrhaltung geht. Günstig ist natürlich, wenn im Elternhaus das Rauchen nicht vorgelebt wird.

Sind E-Zigaretten gesünder?
E-Zigaretten sind genauso gesundheitsschädlich wie Tabakzigaretten. Es werden zwar kein Teer und keine Pflanzenschutzmittel verdampft, sie enthalten aber das Nervengift Nikotin, das Gefäßverengungen und Herz- und Kreislaufschäden verursacht.

Wie schädlich sind Wasserpfeifen oder Shisha?
Genauso schädlich wie das Rauchen herkömmlicher Zigaretten. Durch das Abkühlen der Rauchprodukte mit Wasser kratzt es weniger im Hals des Rauchers, was dazu führt, dass noch tiefer inhaliert wird und die Schadstoffe tiefer in die Lunge gelangen.

Wenn Jugendliche Alkohol trinken

Wann machen Jugendliche ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol?
Ein typisches Einstiegsalter sind die Feierlichkeiten zur Konfirmation oder Jugendweihe. Viele erleben mit 14 Jahren schon ihren ersten Vollrausch und gehen über ihre Grenzen. Bei Mädchen passiert das viel schneller als bei Jungen, weil sie einen höheren Fettanteil und zugleich einen geringeren Flüssigkeitsgehalt im Körper haben, auf den sich das Ethanol verteilt.

Was passiert da im Körper eines Jugendlichen?
Der Alkohol wirkt in kleineren Dosen enthemmend und löst ein Wohlgefühl aus, weil sich die Blutgefäße erweitern und der Blutdruck sinkt. Die enthemmende Wirkung kann zu aggressivem Verhalten führen. Wer in jungen Jahren regelmäßig trinkt, riskiert seine Gesundheit. Organe können geschädigt werden, vor allem aber kann die Gehirnreifung beeinträchtigt werden. Langzeitschäden sind nicht auszuschließen.

Ab wann gilt Alkoholkonsum als bedenklich, wann als sehr gefährlich?
Alkoholkonsum von Kindern unter 16 Jahren gilt als bedenklich und unter 14 Jahren als sehr gefährlich.

Welche Empfehlungen geben Sie Eltern, wenn sie bemerken, dass ihr Kind regelmäßig alkoholisiert ist?
So schwer es fällt: Wichtig ist es, ruhig zu bleiben, miteinander zu sprechen und das Kind nicht mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen zu bombardieren. Wenn Eltern nicht weiterkommen, können sie eine Beratungsstelle aufsuchen. Es ist ratsam, erst einmal alleine zur Beratung zu gehen, wenn die Kinder es selbst nicht wollen.

Hier können Sie sich zu Süchten informieren

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