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"Ich habe meinen Lebensmittelpunkt gefunden"

In unseren CAP-Märkten werden mehr als 40 Prozent der Arbeitsstellen von Menschen mit Handicap besetzt. Einer von ihnen ist Mattes Meyer, der in der Elisabethstraße in Güstrow gute Arbeit leistet, die ihn erfüllt.

30.08.2024
Stefanie Daug
Mattes Meyer
Mattes Meyer im CAP-Markt Elisabethstraße in Güstrow Foto: Stefanie Daug

„Es ist wie ein Gewitter im Kopf“, beschreibt Mattes Meyer seine Epilepsie. Diagnostiziert im Kindergartenalter stellt die Erkrankung für ihn und seine Familie wortwörtlich alles auf den Kopf. Bekommt er einen epileptischen Anfall, entladen sich quasi viele Nervenzellen gleichzeitig, das Bewusstsein ist gestört, Muskeln zucken. Schnell wird er mit den richtigen Medikamenten versorgt – bis heute. Die Erkrankung und die Medikamente schränken ein, das schon. Er kann nicht alles machen, was er gern in seinem Leben gemacht hätte und machen würde, sich zum Beispiel den Berufswunsch des Busfahrers nicht erfüllen. 

„Aber, ich gehe mit meiner Erkrankung ganz normal durch den Alltag, wie jeder andere auch“, sagt der 38-jährige Vater zweier Kinder. Nach dem erweiterten Hauptschulabschluss macht er eine Ausbildung zum Verkäufer, sucht einen Job, wird auf den CAP-Markt Elisabethstraße in Güstrow aufmerksam. Seit 2012 ist er im Team, arbeitet zuverlässig, in Vollzeit und findet seinen Lebensmittelpunkt. „Ich bin sehr gerne im Markt, die Atmosphäre ist ruhig und schön. Das Team ist wie eine zweite Familie für mich, wir können auch viel privat sprechen.“

Im CAP-Markt arbeitet Mattes Meyer vor allem im Bereich Getränke, ist dort der Spezialist. Er hilft aber auch am Bäckerstand bzw. im CAPpuccino aus, scannt die Einkäufe von Kunden an den Selbstbedienungskassen und säubert nach Ladenschluss den Markt, je nachdem ob er in Früh- oder in Spätschicht arbeitet. Nur zwei Minuten wohnt er vom Markt entfernt, springt im Notfall, wenn zum Beispiel einer der elf Kollegen krank wird, gerne ein.

Bis vor einem Jahr begleitete ihn eine Mitarbeiterin des Ambulant begleiteten Wohnens (ABW) im Arbeitsleben, stand beratend zur Seite, zum Beispiel bei persönlichen Schwierigkeiten oder zu Fragen am Arbeitsplatz. „Mittlerweile braucht Herr Meyer diese psychosoziale Begleitung nicht mehr“, sagt Björn Kozik, Geschäftsführer der Integra Güstrow GmbH, zu der der CAP-Markt Elisabethstraße wie auch vier weitere Märkte in Güstrow, Rostock und Neubrandenburg gehören. „Er ist medikamentös so gut eingestellt, das eine direkte Unterstützung im Markt nicht nötig ist. Seine Arbeit ist genau auf seine Fähigkeiten abgestimmt und natürlich hat unsere Marktleitung immer ein offenes Ohr für Fragen und Wünsche.“

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