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Junge Pflege

Pflegebedürftige Kinder und junge Erwachsene brauchen eine andere Pflege und Betreuung – und bekommen sie bei uns in der Diakonie Güstrow.

01.09.2023
Stefanie Daug
Junge Pflege
Wir pflegen Kinder und Jugendliche, aber auch junge und nicht mehr ganz so junge Erwachsene Foto: Jörn Lehmann

Wenn wir „pflegebedürftig“ hören, haben wir Bilder von älteren Menschen vor Augen, von Demenz und Gedächtnisverlust und vielleicht auch von Pflegeheimen. Aber was ist mit dem 40-jährigen jungen Mann, der einen Motorradunfall hatte, im Rollstuhl sitzt und von einem Tag auf den anderen zum Pflegefall wurde? Oder mit der 15-Jährigen, die nach Sauerstoffmangel von Geburt an eine geistige Behinderung hat? Auch sie sind pflegebedürftig – und mit ihnen rund eine Million Menschen zwischen 0 und 65 Jahren in Deutschland. Sie machen gut ein Fünftel aller Pflegefälle aus.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind 42.580 Pflegebedürftige und damit ein Drittel aller Fälle unter 75 Jahre alt. Das sind Kinder im Kindergarten, Jugendliche in der Schule und junge wie auch nicht mehr ganz so junge Erwachsene, die mitten im Leben stehen. Sie sind auf Pflege angewiesen, die sich speziell an ihre Bedürfnisse richtet.

Wenn wir allerdings auf unser Gesundheitssystem und die Pflegelandschaft schauen, kann man festhalten, dass es mehr und spezielle Angebote für junge Pflegebedürftige braucht als momentan vorhanden. Junge Pflegebedürftige haben andere Bedürfnisse, Ressourcen und Wünsche als jene Senioren, die Tagespflegen besuchen, im Pflegeheim leben oder ambulant zu Hause begleitet werden.

In der Diakonie Güstrow ist in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren viel gewachsen und auf den Weg gebracht worden. Seit geraumer Zeit begleiten unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der ambulanten Pflegedienste kranke, schwerkranke oder behinderte Kinder und Jugendliche zu Hause, im Kindergarten oder in der Schule. Sie beraten die Eltern, versorgen die Kinder, schulen Pädagogen und arbeiten eng mit Kinderärzten zusammen. Auch unsere Tagespflegen sind offen für jüngere Gäste und betreuen nicht nur Senioren, sondern auch Pflegebedürftige ab 18 Jahren. So ruft zum Beispiel die Tagespflege Teterow momentan ein Angebot ins Leben, damit sich jüngere Pflegebedürftige einen Tag in der Woche in der Tagespflege treffen können und Gemeinschaft erfahren. Und in der Tagespflege Güstrow können Kinder mit einem Pflegegrad und Handicap schöne, erlebnisreiche Ferientage verbringen, liebevoll betreut von den Kollegen.

Auch anderswo in unserer Diakonie ist zu spüren, dass „junge Pflege“ einen großen Stellenwert in unserer Arbeit einnimmt. Unsere Integrationshelfer begleiten beeinträchtige Kinder und Jugendliche im Schul-und Kindergartenalltag, helfen beim Lernen, stärken Selbstwertgefühle, kommunizieren mit Eltern und Lehrern. Auch unsere Kollegen der Frühförderung, die Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und der Logopäde betreuen und fördern jüngere Menschen, genauso wie unsere Mitarbeiter in den Einrichtungen der Behindertenhilfe und den Wohnhäusern für psychisch Erkrankte oder Suchtkranke. Auch unsere Pflegeheime, in denen wir überwiegend Hochbetagte pflegen und betreuen, nehmen jüngere Pflegebedürftige auf, gleichwohl die spezielle Ausrichtung auf „jung“ momentan nicht vorhanden ist.

Junge Menschen zu pflegen, das stellt an unsere Mitarbeiter spezielle Anforderungen. Sie müssen sich mit Krankheitsbildern auskennen, die für jüngere Menschen typisch sind – etwa Diabetes Typ 1, Autismus, Epilepsien, Multiple Sklerose oder auch Depressionen. Auch ist die Ansprache bzw. Kommunikation mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine andere. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter im Bedarfsfall mit Weiterbildungen, um diesen Anforderungen zu begegnen.

„Junge Pflege“ muss zugleich nicht nur heißen, dass wir junge Menschen pflegen. Es gibt in unserer Diakonie auch viele junge Pflegende – Auszubildende oder Berufsanfänger, die den verantwortungsvollen, vielseitigen und zugleich großartigen Pflegeberuf erlernen und ausüben. Ihnen ermöglichen wir, dass sie viele Facetten des Pflegeberufes kennenlernen – ob im ambulanten, stationären oder palliativen Bereich, ob mit jüngeren, älteren, behinderten oder psychisch kranken pflegebedürftigen Menschen. Von unseren erfahrenen Kollegen erhalten sie jegliche Unterstützung.

Quelle: Destatis – Statistisches Bundesamt: Pflegestatistik mit Daten zu Pflegebedürftigen, mit Zahlen zum Dezember 2021. www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Pflege/_inhalt.html

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