Die Situation passt zum bisherigen Verlauf. Rund um das Hospiz passiert sehr viel. Es wird über den Neubau geschrieben, geplant und und und… Nur am Grundstück selbst passiert zunächst nicht viel, außer dass es zu Verzögerungen kommt, wie etwa durch eine seltene Echse, die umgesiedelt werden muss, oder auch durch Schadstoffe im Boden, die den Baustart weiter verzögern.
Es geht voran!
Jetzt wird der Wunsch nach einem Hospiz endlich Wirklichkeit: Die Stadt Güstrow übergibt uns das Grundstück für den Neubau.

Es ist Donnerstag, der 9. Juni 2022, 11.33 Uhr. Auf dem Baugrundstück am Petershof in Güstrow zeichnet sich ein Bild ab, welches sinnbildlich für die Entwicklungen rund um das Hospiz stehen könnte. Gerade haben die Mitarbeiter der DSG Diakonie Service Gesellschaft die Pinnwände, die Tische und Sitzbänke für die Präsentation aufgebaut und sind wieder losgefahren. Über den Sitzgelegenheiten und den Pinnwänden ragt das Bauschild, welches nun offiziell verkündet, dass hier ein Hospiz entstehen soll. Am Himmel ziehen dunkle Wolken vorbei, hin und wieder schaut die Sonne raus. Es ist trocken und der Wind wirbelt immer mal wieder Sand auf. Rings um das Baugrundstück, auf den anderen Baustellen in erster Reihe, herrscht geschäftiges Treiben.
Doch all dies ändert sich am 9. Juni 2022 um 13.05 Uhr mit der offiziellen Grundstücksübergabe von der Stadt Güstrow an uns. Geladen sind Spender, denen das Bauprojekt näher gebracht werden soll. Es herrscht eine lockere, aber auch gespannte Atmosphäre, während Frauke Conradi als Stellvertreterin für den erkranten Vorstand die Gäste begrüßt. Die Spannung steigt, als der Bürgermeister der Stadt Güstrow, Arne Schuldt, das Grundstück übergibt. Eine Sache, wie er betont, die er in all den Jahren als Bürgermeister noch nie gemacht hat. Als dann die Architektin von bauArten, Architekten und Ingenieure, Gabriele Schuldt, die Pläne des Bauvorhabens vorstellt und erklärt, kommt Leben in die anwesenden Gäste. Fragen nach dem Konzept werden gestellt oder aber auch, wie die besondere Form des Gebäudes, eine Art Bumerang, entstanden ist, werden fachlich, aber auch humorvoll beantwortet. Die Architektin erzählt, ebenfalls Antje Weidemann, unsere Bereichsleiterin für stationäre Altenpflege, sowie Hanka Semler, die Einrichtungsleiterin des Pflegeheims Am Rosengarten. Aber auch Bernd Lippert, dem das Hospiz eine Herzensangelegenheit ist, klärt über die Gedankengänge bei der Entwicklung auf.
Zu der Form ist es übrigens aus verschiedenen Gründen gekommen. Zum einen wollte man allen zukünftigen Hospizbewohnern einen Blick in den Garten ermöglichen und gleichzeitig vermeiden, dass sich das Pflegepersonal auf dem Flur sehen kann. „Damit verhindert man zum Beispiel, dass sich auf dem Flur zugerufen werden kann, was ja die Ruhe stören könnte“, erzählt Bernd Lippert mit einem Augenzwinkern.
Nach der Vorstellungsrunde des Projektes kamen die tollen Unterstützer des Hospizes zu Wort. Für die OSPA-Stiftung sei das Güstrower Hospiz ebenfalls eine Herzensangelegenheit, betonen Katrin Cassel und Cornelia Tornow. Mitgebracht haben sie eine weitere Spende in Höhe von 20.000 Euro. Geld, das vor allem für den Aufenthaltsraum verwendet werden kann, in dem es auch eine Küche geben wird, in der den Bewohnern letzte kulinarische Wünsche erfüllt werden können.
Zu guter Letzt kommt der Schirmherr des Hospizes, Martin Scriba, Landespastor i.R., zu Wort. Auch er betont, dass er noch nie an einer Grundstücksübergabe teilgenommen habe, aber es schön sei, neue Erfahrungen zu sammeln. Weiterhin führt er aus: „Als Diakonie im Allgemeinen ist es wichtig, dass wir den Menschen helfen und sie unterstützen, wenn sie am schwächsten sind. Dies ist einmal am Lebensanfang und einmal am Lebensende.“
Nachdem die Grundstücksübergabe einen Meilenstein gesetzt hat, hofft die Diakonie, hoffen wir, dass es nun schneller vorangeht. Zwar ist die grundsätzliche Finanzierung gesichert, aber Unterstützer sind immer noch gerne gesehen. Denn schließlich gelte es auch, den Betrieb des Hospizes zu sichern, der auf der einen Seite professionell sein, aber dennoch für die Bewohner des Hauses Menschlichkeit ausstrahlen soll, betont Bernd Lippert zum Ausklang der Veranstaltung bei einem gemütlichen Beisammensein.
Wir möchten einen Ort schaffen, an dem Menschen in Würde und Geborgenheit leben und sterben können.
Bitte spenden Sie!
Diakonie Güstrow e.V.
IBAN: DE 14 5206 0410 0005 3666 66
BIC: GENODEF1EK1, Evangelische Bank eG
Verwendungszweck: Hospiz Güstrow
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Herzlichen Dank!