Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit und gibt es auch etwas, was Sie nicht mögen?
Der Kontakt mit den Bewohnern ist sehr schön. Oft erzählen sie aus ihrer Vergangenheit, zum Beispiel über die Kriegsjahre, das ist sehr interessant und bereichernd. Schwierig für mich ist es, wenn es einem unserer Bewohner akut schlecht geht oder einer von ihnen im Sterben liegt. Das macht mir zu schaffen. Die Kollegen oder die Einrichtungsleitung kommen in solchen Fällen auf mich zu, fragen wie ich damit umgehe, bieten Hilfe an, wir tauschen uns aus. Wir müssen lernen, das Arbeitsleben und Privates zu trennen.
Wie sind Sie überhaupt zur Pflege gekommen?
Eigentlich wollte ich Polizist werden, aber das hat nicht geklappt. Meine Mutter hat mir nach der Absage viele Berufe vorgeschlagen. Zu allen Berufen habe ich nein gesagt, aber als sie Altenhilfe vorschlug, bin ich hängengeblieben und habe gedacht, das könnte etwas für mich sein. Ich habe eine Bewerbung an die Diakonie Güstrow geschrieben, war zum Vorstellungsgespräch, habe drei Tage ein Praktikum im Pflegeheim Am Rosengarten gemacht. Das hat mir gefallen und ich durfte anfangen.
Wie beurteilen Sie Ihre Ausbildung?
Die Qualität der Ausbildung ist richtig gut. Ich habe jeden Tag etwas Neues gelernt. Meine Praxisanleiter haben mir alles gezeigt, was ich wissen wollte und waren immer für mich da, wenn ich Fragen hatte. Ich habe in der Berufsschule ja auch mitbekommen, dass das nicht unbedingt Standard war und in anderen Ausbildungsbetrieben anders lief, nicht jeder meiner Mitschüler hatte zum Beispiel einen Mentor. Neben der Ausbildung im Pflegeheim absolvierte ich ein Praktikum in der Sozialstation Güstrow, die ebenfalls zur Diakonie gehört, und ein Praktikum im KMG Klinikum Güstrow in der Neurologie. Ich gehöre zum letzten Jahrgang, der die Ausbildung zur Pflegefachkraft in der Altenhilfe gemacht hat. Heute ist die Ausbildung generalistisch und etwas anders strukturiert.
Was spricht noch für eine Ausbildung in der Diakonie Güstrow?
Die Pflege ist ein Beruf, der Zukunft hat und der super vergütet wird. Meine Freunde haben nicht schlecht gestaunt, was ich schon in der Ausbildung verdient habe. Ich war und bin sehr zufrieden. Außerdem hat die Diakonie Güstrow ein sehr gutes Image in der Öffentlichkeit. Wir sind sehr vielseitig in unserem Angebot, von Sozialstationen, der stationären Pflege bis hin zur Kita, und arbeiten daran, den Menschen in vielerlei Hinsicht zu helfen.
Was empfehlen Sie jungen Menschen, die sich für die Pflege interessieren?
Wer eine Ausbildung in der Pflege machen möchte, sollte sozial kompetent sein und offen für andere Menschen. Es ist gut, wenn man keine Berührungsängste hat. Außerdem muss man bereit sein, viel zu lernen in der Ausbildung und für einen guten Abschluss. Ich empfehle, wenn man sich nicht sicher ist, in die Pflege hineinzuschnuppern und ein Praktikum oder einem Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren.