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Halt und Haltung

Wir stehen für Toleranz, Vielfalt und für die Gleichwertigkeit aller Menschen. In unserer Haltung und helfendem Handeln leitet uns das christliche Menschenbild.

07.01.2025
Stefanie Daug
Leitbild: Wir gehen verantwortungsvoll mit Ressourcen um
Unser Handeln orientiert sich am christlichen Menschenbild. Foto: Jörn Lehmann

Unser Land ist wohlhabend, liberal, multikulturell. Im Grunde könnten die Menschen zuversichtlich und optimistisch in die Zukunft blicken, doch es scheint, als wäre das Gegenteil der Fall. Es gibt Ängste vor der Zukunft, vor fremden Menschen, vor steigenden Lebenskosten, vor einem möglichen Abgehängtsein. Immer mehr sind offenbar unzufrieden, verschließen sich demokratischen Werten und zeigen sich offen für radikale Meinungen und scheinbar einfache Lösungen für die komplexen Fragen unserer Zeit. Dabei nehmen sie auch abwertende Äußerungen und menschenfeindliche Haltungen in Kauf.

In der Diakonie Güstrow ist kein Platz für menschenfeindliche Positionen.

Wir haben ein klares Leitbild, das sich am christlichen Menschenbild orientiert:

Jeder Mensch ist wertvoll
Unser Dienst ist begründet im Evangelium von Jesus Christus. Wir verstehen ihn als Ausdruck der Liebe Gottes zu allen Menschen. Jedes menschliche Leben ist einzigartig, unersetzlich, unverfügbar und in seiner Verschiedenheit von gleichem Wert. 

Zugleich haben wir eine klare Haltung, die im Einklang mit dem Grundgesetz steht:

Die Würde des Menschen ist unantastbar
Wir achten die Würde eines jeden Menschen. Unabhängig davon, wer er ist, was er kann, woher er kommt und in welcher Lebenslage er sich befindet. 

Daher integrieren wir in der Diakonie Güstrow Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, religiöser oder kultureller Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigung. Als sozialer Dienstleister und sozialer Arbeitgeber sehen wir uns in der Verantwortung, Vielfalt zu achten.

Diese ethische Haltung ist nicht nur unser Kompass, sie eröffnet uns Möglichkeiten, unsere diakonischen Einrichtungen und Dienste zu entwickeln, unser Zusammenleben in der Mitarbeiterschaft zu gestalten und neue Fachkräfte zu gewinnen. Und das ist dringend notwendig, denn der Bedarf vor allem in der Pflege ist groß. Seit Jahren steigt in Deutschland die Zahl der Pflegebedürftigen. In Mecklenburg-Vorpommern, unserem Wirkungskreis, wuchs sie um ein Fünftel zwischen 2019 auf 2022. Mittlerweile sind es dem Statistik-Amt zufolge rund 123.000 Menschen, die wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen dauerhaft Hilfe und Pflege benötigen. Zugleich ist die Zahl der Menschen, die in M-V arbeiten, seit geraumer Zeit auf einem stetigen Niveau. Das aber auch nur, weil schon jetzt ausländische Staatsangehörige den Beschäftigungsrückgang deutscher Fachkräfte in unserem Bundesland kompensieren und die Wirtschaft am Laufen halten. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nach und nach in Rente, die nachrückenden Generationen können laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft diese Lücke nicht schließen.

Wie erfüllen wir unter diesen Voraussetzungen unsere Aufgaben als sozialer Dienstleister? 

Mit dem realen Arbeitskräfteangebot wird es uns nicht möglich sein, unsere Dienste aufrecht zu erhalten und zeitgleich neue, bedarfsorientierte Angebote und wirtschaftliche Stabilität zu entwickeln. Wir werben deshalb mit verschiedenen Strategien um neue Arbeitskräfte in der Pflege:

  • Gewinnung von Nachwuchskräften (Ausbildung)
  • Einbindung von Quer- und Wiedereinsteigern
  • Gewinnung, Qualifizierung und Integration von Mitarbeitenden aus dem Ausland

Vor allem ausländische Fachkräfte werden eine entscheidende Rolle für unsere Fachkräftesicherung spielen. Wir als Diakonie Güstrow sind auf sie angewiesen. Sie geben uns Halt – sie bereichern unser Team, entlasten unsere Mitarbeiter, geben neue Impulse und sichern unsere Leistungserbringung. Im neuen Jahr fangen die ersten indischen Mitarbeiter an, auf dem Wichernhof zu arbeiten. Auch möchten wir mehr ukrainische und polnische Fachkräfte in unsere Einrichtungen integrieren. 

Alle Menschen, die neu in unsere Mitarbeiterschaft kommen, heißen wir herzlich willkommen. Wir wünschen uns, dass Integration für alle künftigen Azubis, für alle Ungelernten und für alle ausländischen Fachkräfte gelingt – und dass sie durch eine gute Einarbeitung, durch Wertschätzung, Respekt und Hilfsbereitschaft aller unserer Mitarbeitenden und im Sinne des christlichen Menschenbildes den Halt finden, den es in einem neuen Unternehmen oder gar einem fremden Land braucht. 

Quellen: Statistisches Bundesamt: Pflegestatistik. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung – Ländervergleich Pflegebedürftige. 21. Dezember 2022.  www.destatis.de > Pflege > Downloads-Pflege I Statistisches Amt M-V: Erwerbstätigkeit. Statistisches Jahrbuch 2024 I Fabian Semsarha / Sarah Pierenkemper / Lydia Malin, Institut der Deutschen Wirtschaft: IW-Kurzbericht 51/2024. Ostdeutsche Flächenländer sind besonders auf internationale Arbeitskräfte angewiesen. 02.08.2024. www.iwkoeln.de

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