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Unterwegs mit dem "grünen Koffer"

Die Sucht- und Drogenberatung klärt an Schulen über Cannabis auf. Mit dabei: Der grüne Koffer, in dem viele Materialien stecken, um über Konsum, Folgen und Rechtsfragen zu sprechen.

18.02.2025
Stefanie Daug
Cannabis-Aufklärung mit dem grünen Koffer von Suchtberater Gunter Wessalowski
Gunter Wessalowski klärt Schüler auf, schult zugleich auch Sozialarbeiter und Pädagogen. Foto: Torsten Ehlers

Seit dem 1. April ist Cannabis in geringen Mengen in Deutschland legal. Ab 18 Jahren ist der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum erlaubt. In der eigenen Wohnung sind 50 Gramm und drei lebende Cannabispflanzen je Erwachsener im Haushalt gestattet. Im öffentlichen Raum, wie in Schulen, Sportstätten und in Sichtweite davon, ist das Kiffen verboten. 

Zugleich ist Cannabis die am häufigsten konsumierte Droge bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aktuelle Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) zeigen, dass sich der Anteil 18- bis 25-Jähriger, die Cannabis schon einmal ausprobiert haben, erhöht hat. Im Jahr 2023 lag er bei 47,2 Prozent. Bei den 12- bis 17-Jährigen betrug dieser Anteil 8,3 Prozent. Regelmäßig konsumierten 8,0 Prozent der jungen Erwachsenen und 1,3 Prozent der Jugendlichen Cannabis.

Cannabis ist deshalb ein großes Thema an Schulen, auch wenn die Droge für unter 18-Jährige ausnahmslos verboten ist. „Im Zuge der Teillegalisierung sind offenbar Irritationen entstanden, dass der Konsum von Cannabis harmlos sei“, sagt Gunter Wessalowski, Sucht- und Drogenberater in der Diakonie Güstrow. „Dem ist nicht so. Bei kurz- und langfristigem Konsum bestehen gesundheitliche Risiken und die Gefahr, süchtig zu werden.“  

Um die Cannabispräventation an Schulen zu stärken und aufzuklären, ist Gunter Wessalowski seit einigen Monaten in Schulklassen unterwegs und schult zugleich Schulsozialarbeiter und Pädagogen als Multiplikatoren im Landkreis Rostock. Mit dabei ist der „grüne Koffer“, ein Koffer mit einer praktischen Material- und Methodensammlung, den die BzgA im Rahmen der Cannabis-Teillegalisierung aktualisiert und für Sucht- und Drogenberatungsstellen bereitgestellt hat. Die Schulen können sich den Koffer, der z.B. ein Kiffer-Quiz, Bilderrätsel oder das Ratespiel „Richtig oder falsch“ enthält, ausleihen. 

„Mit dem grünen Koffer führen wir spielerisch an das Thema heran und können uns mit jungen Menschen interaktiv mit und über Cannabis auseinandersetzen“, so Gunter Wessalowski. „Die Kinder und Jugendlichen in den Schulen, bei denen ich bisher war, finden die Spiele und Gespräche über Konsum, Recht, Vor- und Nachteile von Cannabis toll. Sie wollen so viel wissen und haben selbst interessante Beiträge, das ist ein richtig gutes Miteinander.“  Wichtig ist dem Sucht- und Drogenberater, dass die Präventation nicht mit „erhobenem Zeigefinger“ stattfindet, auf Augenhöhe der Schüler ist und sie ermutigt, ihre eigenen Erfahrungen zu schildern.

Quelle: https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2024-06-26-weltdrogentag-2024-neue-bzga-daten-cannabiskonsum-jugendlicher-und-junger-erwachsener-seit-2021-wenig-veraendert/

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