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Empathie und Heilung

Eine Andacht von Propst Dirk Fey, Kirchenkreis Mecklenburg, Propstei Rostock

15.09.2023
Propst Dirk Fey
Andacht Sommer 2023
Foto: pixabay

Liebe Lesende,

im Zentrum des Pflegeberufs stehen Menschen aller Altersstufen, auch jene, die angesichts mangelnder Gesundheit mitten im Leben stehen. Pflegende erhalten deren aktuelle gesundheitliche Verfassung oder stellen sie gar wieder her. Und Pflegende sind mit ihrem Knowhow für Menschen mit Handicap sowie für Menschen aus deren Umfeld dringend erforderlich. Denn sie geben Tipps hinsichtlich diverser gesundheitsschädigender Faktoren als auch hinsichtlich eines gesundheitsfördernden Verhaltens.

In den biblischen Heilungserzählungen rund um Jesus von Nazareth stehen ebenfalls Menschen im besten Alter im Zentrum. Manchmal scheinen die dort im Mittelpunkt Stehenden bestens in ein soziales Umfeld eingebunden zu sein. Manchmal wirken sie, als wären sie zwar Teil einer Gemeinschaft, doch vollends ohne Mitbestimmung. Ein anderes Mal scheinen Menschen mit Einschränkungen von allen gesellschaftlichen Strukturen isoliert zu sein. In Betsaida beispielsweise gibt es ein gut funktionierendes gesellschaftliches Miteinander. Dort zeigen Leute die Bereitschaft, einen blinden Menschen zu Jesus zu führen. Und sie bitten ihn, den mit Blindheit Geschlagenen zu berühren. Jesus kommt ihrer Bitte wie selbstverständlich nach und verhilft allen dazu, die Welt neu und ohne Angst betrachten zu können (Mk 8,22-26). Anders steht es um eine Frau, die Jesus während seiner Predigt am Sabbat im Getümmel der Synagoge bemerkt. Diese steht am Rand gänzlich verkrümmt. Und Jesus setzt in die Tat um, was er in der Heiligen Schrift liest oder zu verstehen glaubt. Er stellt die Frau in die Mitte der Menge, spricht sie an, berührt sie sanft und richtet sie auf (Lk 13,10-17). In Gerasa kommt Jesus ein total einsamer und in den Grabkammern lebender Mann entgegen, der ihn gleichzeitig heftig abwehrt. Er ist voller Ambivalenzen. Doch Jesus bringt Geduld für seinen Zustand auf, setzt sich dem Zerrissenen aus und zeigt ihm eine alternative Lebensweise auf (Mk 5,1-20).

In all den biblischen Geschichten wirkt Jesus empathisch, sogar therapeutisch. Immer hat er das Herz und den Personenkern aller Betroffenen im Blick, zuerst die Eingeschränkten, dann aber auch die Menschen in deren Umfeld. Irgendwie wirkt Jesus auf alle seelisch heilend. Er lässt die Menschen eine verlorengegangene Ganzheit erleben, die sie zu einem selbstverantworteten Handeln befähigt oder die sie sogar die Verwandlung der Leiblichkeit erleben lässt. Er stärkt also bestmöglich die Gesundheit der Eingeschränkten und auf diese Weise auch die der Menschen aus deren Umfeld, führt die so gestärkten Persönlichkeiten in tragfähige Gemeinschaften und lässt Inklusion zu einer tragenden Lebenswirklichkeit werden. Wie wesentlich ist es, wenn Jesu vielfältige Heilungskraft auch in der Güstrower Diakonie Wirklichkeit ist und von ihr ausgeht.

Ihr Propst Dirk Fey aus Rostock

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