Snoezelenraum für alle Bützower Demenzerkrankte und deren pflegende An- und Zugehörige
Snoezelen kann besonders für Demenzerkrankte einen guten Effekt haben, erklärt Kathleen Schluricke von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft MV

Nachdem der Snoezelenraum bei den Gästen der Diakonie Tagespflege und der Pflegepension so gut angenommen wurde, wird er nun für alle Bützower geöffnet. Kathleen Schluricke, Koordinatorin beim Deutschen Alzheimer Gesellschaft Landesverband MV, verriet im Interview, warum sie das für eine gute Idee hält: „Ich finde, man sollte überall Zugang zu einem Snoezelenraum haben – ähnlich wie zu einer Sauna. Vor allem unruhige Menschen mit Demenz oder jene, die Aggressionen zeigen, sollten es einmal ausprobiert haben“. Ihrer Meinung nach sei es „Wellness für die Seele“.
Wohlempfinden für jede Generation
Der Effekt bei Menschen mit Demenz sei laut Schluricke eher kurzfristig und nicht mit einer Therapie vergleichbar. Dennoch fördert es das Wohlbefinden und kann Aggressionen eindämmen. Wenn die Betroffenen gut begleitet werden – entweder durch Angehörige oder durch geschultes Personal – wirke sich der Aufenthalt immer positiv aus. Alle Sinne können hier angesprochen werden durch verschiedenste Elemente. Lichter, Düfte, Musik, Bilder und Therapiekuscheltiere werden bisher in Bützow von Pflegedienstleitung Astrid Perkuhn je nach Vorlieben der Senioren ausgewählt und eingesetzt. Möglichkeiten gäbe es viele, sagt sie, doch „nicht alles sei für alle gut“, weiß auch Schluricke. Besonders bei neuen Gästen sei daher die Biografiearbeit mit den Angehörigen im Vorfeld wichtig, um einen individuellen „Snoezelenplan“ aufzustellen und eine individuelle Snoezelenerfahrung zu gewährleisten. So können im Vorfeld Fragen geklärt werden wie „Auf was reagiert der- oder diejenige?“, „Welche Sinne sollen angesprochen werden?“, „Welche Begleitperson soll mitkommen, um Sicherheit zu geben?“ Je nachdem kann das Ganze auch als Beschäftigung für Gruppen von maximal vier Personen angeboten werden, zum Beispiel mit einer kleinen Lesung.
Verbindung zwischen Begleitperson und Gast stärken
Ursprünglich wurde das Konzept des Snoezelen für schwerstbehinderte Menschen entwickelt. Erst in den 90er-Jahren wurde auch der Pflegebereich dafür interessant. „Man muss als Begleitperson sehr feinfühlig vorgehen, damit es nicht zur Reizüberflutung kommt, die neue Ängste schüren könnten“, weiß Perkuhn. Sie hat sich schon immer einen solchen Rückzugsort für ihre Tagesgäste gewünscht. Einzelne Elemente hat sie immer gerne eingesetzt, aber als im vergangenen Jahr die GlücksSpirale den Snoezelenraum in den neuen Räumen am Forsthof 15 möglich machte, ging ihr das Herz auf.
Telefonische Anmeldung
Interessierte können sich gerne telefonisch bei Astrid Perkuhn in der Diakonie Tagespflege melden unter: 038461 599395. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.